Zurück zu allen Events

Vortrag: Das Heilige Edikt (Shengyu) der Qing-Kaiser und seine Übersetzungen in die europäischen Sprachen

  • Konfuzius-Institut Leipzig e.V. 1 Otto-Schill-Straße Leipzig, SN, 04109 Deutschland (Karte)

Das Heilige Edikt (Shengyu) der Qing-Kaiser und seine Übersetzungen in die europäischen Sprachen

Prof. Dr. Roland Altenburger (Universität Würzburg)

Der Vortrag behandelt die Tradition der Ermahnungen des Volkes durch den Kaiser, die bereits seit der frühen Ming-Zeit existierte. In der Qing-Zeit setzte der Kangxi-Kaiser diese Praxis fort, indem er 1670 das Heilige Edikt (Shengyu) mit sechzehn Maximen verfasste, die zweimal im Monat auf Dorfversammlungen im ganzen Reich vorgetragen werden sollten. Nach fünfzig Jahren freier Improvisation präsentierte der Yongzheng-Kaiser 1724 eine ausformulierte Interpretation des Edikts, die erweiterten Ermahnungen des Heiligen Edikts (Shengyu guangxun). Da dieser Text in klassischer Literatursprache verfasst war und sich schlecht für den mündlichen Vortrag eignete, entstanden Paraphrasen in vernakulärer oder kolloquialer Sprache, wobei die bekannteste Version von Wang Youpu stammt.

Im 19. Jahrhundert wurden auch Europäer auf das Heilige Edikt aufmerksam und übersetzten es in verschiedene Sprachen. Ihr Interesse war unterschiedlich: Einige sahen es als essentielle Darstellung der chinesischen sozialpolitischen Ideologie, andere als ein Panorama der Alltagsethik, während wieder andere die verschiedenen Fassungen als ideales Sprachlernbuch betrachteten. Einige protestantische Missionare sahen es als chinesisches Gegenstück zum Evangelium und als Modell für Predigten an das einfache Volk.

Im Vortrag wird einerseits das Textsystem des Heiligen Edikts eingeführt und andererseits die einflussreichsten europäischen Übersetzungen vorgestellt.

Der Vortrag findet in Präsenz im Konfuzius-Institut Leipzig statt.

Der Eintritt ist frei.

Zurück
Zurück
21. Januar

Vortrag: Darstellung von Paradies- und Unsterblichkeitsvorstellungen in der chinesischen Kunst der Ming- und Qing-Dynastie