Vortrag: Acht Fragen zur chinesischen Schrift
Prof. Dr. Elisabeth Kaske
Die chinesische Schrift mit ihren Tausenden von Silbenzeichen erscheint vielen Nicht-Chinesen wie ein Buch mit sieben Siegeln. Manche fragen sich, ob die Schriftzeichen überhaupt erlernbar sind. Sogar ernsthafte Theoretiker vermuteten einst, dass diese Schrift das Denken behindere oder zumindest eine breite Schriftkundigkeit in der Bevölkerung verhinderte. Man müsse erst die Schrift alphabetisieren, bevor man die Massen alphabetisieren könne. All diese Thesen sind längst von der Wirklichkeit überholt worden. Chinesische Schulen erreichen Höchstwerte in den regelmäßigen PISA Studien. Wissenschaftliche Veröffentlichungen in chinesischer Sprache nehmen rasant zu, während Deutsch als Wissenschaftssprache einen Niedergang erlebt. Was ist also das Geheimnis der chinesischen Schrift? Wie funktioniert sie wirklich? Und in welcher Beziehung steht sie zur chinesischen (und japanischen) Sprache? Der Vortrag beantwortet diese Fragen knapp und prägnant in acht Punkten.
Elisabeth Kaske ist Historikerin für das China des neunzehnten und frühen zwanzigsten Jahrhunderts. Seit April 2017 ist sie Professorin für Gesellschaft und Kultur des modernen China an der Universität Leipzig. Sie hat über deutsche Militärausbilder in China, die Politik der Sprachreformen sowie über die Staatsfinanzen der späten Qing-Zeit und den Verkauf öffentlicher Ämter veröffentlicht. Zurzeit vollendet sie ein Buchmanuskript mit dem Titel “The Twilight of the Mandarins and the End of Imperial China.”
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